Der Botanische Garten in Jena liegt im Zentrum der Stadt und ist eine Einrichtung der Friedrich-Schiller-Universität. Durch seine zentrale Lage kommt dem Garten eine wichtige Funktion als touristischer Anziehungspunkt und als Grüne Lunge bei der Verbesserung des Stadtklimas zu. Auf 4,5 ha Grundfläche werden in Frei- und Gewächshausanlagen ca. 10.000 Pflanzenarten aus allen Vegetationszonen der Erde kultiviert.
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System
In der Systemanlage präsentieren wir die Pflanzen entsprechend ihrer Verwandtschaft und versuchen den aktuellen Stand der Forschung zur Evolution der bedecktsamigen Pflanzen (Angiospermen) widerzuspiegeln. Durch die Forschungsergebnisse der weltweit arbeitenden Spezialisten zu den einzelnen Pflanzenfamilien oder -gattungen müssen die Pflanzenbestände immer wieder neu arrangiert werden. Derzeit werden in unserer System-Anlage über 1000 Arten kultiviert. Im Mittelpunkt dieses Gartenareals befindet sich ein Teich, der vom aufgefangenen Regenwasser der Gewächshausanlage gespeist wird.
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Alpinum
Die artenreichste Freilandanlage im Garten ist das Alpinum. Hier werden derzeit ca. 2000 Arten entsprechend ihrer geographischen Herkunft kultiviert. Es sind Pflanzen aus den Mittel- und Hochgebirgen Asiens, Nordamerikas, Europas und Neuseelands. Die Gebirge der Erde zählen zu den artenreichsten Lebensräumen überhaupt. Das liegt u.a. an der Vielfalt geologischer Untergründe. Diesen hohen Substratansprüchen muss man bei der Kultur der Arten gerecht werden. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen in den Bereichen Alpen, Südosteuropa, Ost- und Zentralasien, Kaukasus, Nordamerika, Neuseeland.
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Nutz- und Heilpflanzen
In der Nutz- und Heilpflanzenanlage im nördlichen Teil des Gartens präsentieren wir eine große Auswahl an Arten und Sorten, die vielen Besuchern aus dem eigenen Garten bekannt sind. Die Pflanzen sind entsprechend ihrer Verwendung angeordnet. Schwerpunkte sind: Gemüsepflanzen, Heilkräuter, Gewürze, Färbe- und Faserpflanzen, Obst liefernden Pflanzen, Giftpflanzen sowie nachwachsende Rohstoffe. Zurzeit finden Sie in dieser Anlage etwa 300 verschiedene Arten und Sorten.
Im Gegensatz zu den Nutzpflanzen steht das angrenzende Mosaik aus Lebensräumen mit ihrer natürlichen Vegetation. Hier zeigen wir Steppen- und Salzflora, sandige und torfige Heiden Mitteleuropas, Moorvegetation sowie heimische Pflanzen, die der Besucher bei einer Wanderung in der näheren Umgebung Jenas auf Buntsandstein und Kalk finden kann.
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Sukkulentenhaus
Im Sukkulentenhaus sieht man an Trockenheit angepasste Pflanzen aus verschiedenen Regionen der Erde. Im Mittelpunkt stehen die zahlreichen Kakteen Nord- und Südamerikas. Wir präsentieren aber auch sukkulente Pflanzen Australiens und Madagaskars sowie aus den großen Wüsten, Halbwüsten und Trockengebieten Afrikas.
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Kalthaus
Das Kalthaus beherbergt Arten aus Gebieten mit mediterranem Klima. Hier ist es im Winter kühl aber frostfrei. Dieses Klima herrscht u.a. im Mittelmeergebiet, im südlichen Afrika, auf Australien und Neuseeland oder in Kalifornien. Typische Pflanzen sind Citrusgewächse, Oliven, Eucalyptusbäume sowie Proteen und Banksien.
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Tropenhaus
Das höchste und flächenmäßig größte Schauhaus ist das Tropenhaus. Neben altweltlichen (Afrika und Asien) und neuweltlichen (Mittel- und Südamerika) Pflanzen der Tropen zeigen wir hier Vertreter, die in allen tropischen Regionen der Erde vorkommen sowie bekannte und weniger bekannte Nutzpflanzen.
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Evolutionshaus
In unserem Evolutionshaus können die Besucher in eine vergangene Welt eintauchen und eine Vorstellung bekommen, aus welchen Pflanzengruppen die Vegetation der Erde vor der Entwicklung der Bedecktsamer bestand. Im Jura und der frühen Kreidezeit beherrschten Nacktsamer und Farne das Festland. Große und attraktive Blüten sucht man hier vergebens. Sie waren vor über 100 Mio. Jahren noch nicht entwickelt.
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Victoriahaus
Namensgebend für das Victoriahaus ist die Riesenseerose Victoria cruziana, deren Heimat die großen, nährstoffreichen langsam fließenden Flüsse der südamerikanischen Tropen sind. In diesem Schauhaus ist die Anzahl der Bromeliengewächse als typische Aufsitzerpflanzen der Neotropen besonders hoch. Im warmen Wasser unter den Seerosenblättern leben über 50 Piranhas. Zwischen April und Oktober lohnt ein Besuch besonders wegen der farbenfrohen tropischen Schmetterlinge.